Hightech-Pad auch für heiße Ritte

Erfahrungen mit Quittpad

Quittpad Produkttest und Tipp: Hightech-Pad auch für heiße Ritte
Im Mai 2014 hatten wir das QUITTPAD® in einem ausführlichen Test: In der Halle, auf dem Reitplatz und vor allem auf langen Ritten hat sich das Pad auf verschiedenen Quarter Horses unter dem Westernsattel und auf einer Tinkerstute unter einem Vielseitigkeitssattel bestens bewährt. Die Pferde waren unter dem Pad deutlich weniger durchgeschwitzt, weil es überschüssigen Schweiß schnell abtransportierte.

Als wir auf der Hansepferd 2014 in Hamburg das QUITTPAD® entdeckten und mit Klaus Meinders über die Vorteile des Hightech-Pads sprachen, war auf den ersten Blick durchaus Skepsis angesagt. Allerdings schienen die näheren Ausführungen durchaus Sinn zu machen:

Das im Verhältnis zu seiner Größe und Stärke sehr leichte Pad besteht aus sog. Polyester-Abstandsgewirken. Dabei handelt es sich um doppelflächige Textilien, bei denen Ober- und Unterfläche durch unzählige druckelastische Monofilamentfäden auf Abstand gehalten werden. Dadurch ergeben sich elastische Luftwaben, in denen beim Reiten ein Pump- beziehungsweise Saugeffekt entsteht. Abstandsgewirke werden üblicherweise in Autositzen und Matratzen, aber auch in Orthesen eingesetzt. Unter dem Sattel soll die Haut permanent belüftet werden und der Schweiß ungehindert verdunsten können. Ein weiterer Vorteil ist die gute Druckverteilung und sogar Entlastung.

Soweit die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus?

Erster Test in der Halle

Das erste Testpferd, eine extrem stark schwitzende, vierjährige Tinkerstute, trug die Satteldecke unter einem Vielseitigkeitssattel während des üblicherweise für das Pferd schweißtreibenden Reitunterrichts. Zwar passte die Westernpad-Form nicht perfekt unter den Sattel, aber zum Ausprobieren während einer Stunde war es durchaus ausreichend. Nach dem etwa einstündigen Ritt zeigte sich das positive Ergebnis: Während das Pferd früher so stark geschwitzt hatte, dass der Schweiß in Strömen links und rechts an den Flanken abfloss, kam es mit dem QUITTPAD® nicht zu dieser extremen Reaktion. Das Pferd war zwar unter dem Sattel nass, bei weitem aber nicht so wie unter traditionellen Satteldecken. Zudem war das Schwitzbild gleichmäßig, was auf eine gleichmäßige Druckverteilung schließen ließ.

Tests im Gelände

Ein paar Tage später ging es bei sommerlichen 28 Grad ins Gelände. Diesmal lag das QUITTPAD® auf einer vierjährigen Quarter Horse Stute unter einem Westernsattel, obenauf ein wollenes Show-Pad. Auch hier ergab sich derselbe Effekt und das, weil wir nun von der Wirkung überzeugt waren – auf mehreren Ritten. Je nach Temperatur war das Pferd entweder gar nicht oder nur leicht nass, das Schwitzbildebenfalls gleichmäßig und im Gegensatz zu Ritten mit den typischen dicken Westernpads – der Wirbelsäulenkanal komplett trocken. Das Pad war an der der Haut zugewandten Fläche nahezu trocken, so dass wir uns spontan an die Pampers-Werbung lässt Babyhaut trocken erinnerten. Auch auf einer 15-jährigen Quarter Horse Stute ergaben sich die dieselben Effekte.

Einfach abspritzen

Nach mehreren Einsätzen sollte das Pad zunächst einmal praktisch im Stall gereinigt werden: Die erstaunlicherweise wenigen Haare konnten einfach abgebürstet werden, anschließend trat der Wasserschlauch auf beiden Pad-Seiten in Aktion. Sobald nur noch klares Wasser herauslief, hängten wir es im Stall auf. Allerdings reichte eine Nacht nicht zum Trocknen, was sicherlich in einem warmen Heizungskeller eher der Fall gewesen wäre. Der Hersteller empfiehlt sogar die Wäsche mit 60 Grad, was sicherlich bei stärkerer Verschmutzung angeraten ist.

Fazit

Sowohl für den normalen als auch stark schweißtreibenden Einsatz hat sich das QUITTPAD® sehr bewährt und ist nun für das tägliche Training in der Halle und im Gelände im Einsatz.

Der einzige Verbesserungsvorschlag betrifft die Größe: Zwar gibt es das Pad für Westernsättel in den drei Längen 70, 75 und 80 cm, in der Breite über den Rücken lässt es mit 40 cm zu jeder Seite aber nur unter sehr großen Show-Pads verstecken. Es ist aber laut Klaus Meinders auch individuell in der Größe bestellbar und passt dann unter die kleineren, typischen Navajo-Pads.

Doris Jessen

 

http://www.mit-pferden-reisen.de/