Der zweite Teil des Mittelalter-Abenteuers von Fotograf Florian Wagner und seinen Freunden: Wer reiten will wie ein Ritter – muss lernen. Als Ambiente dafür haben sich Florian und seine Crew das Wanderreitparadies Mühlviertler Alm in Österreich ausgesucht.
Ihre Unterkunft, die Moseralm, bietet Haubenküche, Lippizaner-Kutschfahrten und einen wunderbaren Reitplatz, um das notwendige Training absolvieren zu können. Darüber hinaus lassen mehr als 700 km wunderschöne Reitwege mit Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten für Pferde und Reiter die Reiterherzen Purzelbäume schlagen. Für die künftigen Ritter-Reiter stand als erstes Bogenschießen vom Pferderücken (aus dem Galopp, versteht sich!) auf dem Lehrplan. Fachkundige Unterstützung gab es von der 2 Sterne Parelli-Instruktorin Isabella Bognermayr aus Linz. Isabella hat das Team gemeinsam mit ihrem Pferd Sisko auf den Mittelalterritt begleitet.
Vorbereitung
Um sich beim Bogenschießen auf das Wesentliche, nämlich das Treffen der Zielscheibe konzentrieren zu können, müssen die Pferde zuverlässig, entspannt und im gemäßigten Galopp geradeaus laufen. Das wird trainiert, indem die Pferde auf der langen Bahn galoppiert und in der Ecke zum Stehen gebracht werden. Außerdem wird schon vorher geübt, die Pferde an den Zischlaut des abgeschossenen Pfeils zu gewöhnen.
Auch das Handling von Pfeil und Bogen sollte am Boden schon routiniert ablaufen. So bleibt auf dem Pferderücken nur noch das Thema Balance, Fokus und schließlich der Schuss.
Absolut fokussiert auf ihr Ziel: Regina Singelnstein, Lebensgefährtin von Florian Wagner
Bogenschießen vom galoppierenden Pferd
Speziell für das Bogenschießen haben die Reiter geübt, Gangart und Richtung beizubehalten, ohne die Zügel zu benutzen. Das Reiten bestimmter Muster hilft dabei, Reiter und Pferd darauf vorzubereiten, den Zügel nur noch selten zu nutzen. Vorher reagiert das Pferd bereits auf die Körpersprache des Menschen und weiß dadurch, wo es hinlaufen soll.
Das Pferd hat die Verantwortung dafür, die Gangart und die Richtung beizubehalten, der Mensch sorgt für seinen unabhängigen Sitz. Dadurch, dass sich alle im Training mit kleinen Schritten dem Ziel angenähert haben, waren die peinlichen Momente, in denen nichts geklappt hat, wirklich überschaubar.
Nächste Ausbildungsstufe: Die Archeries kommen!
Wolfgang und Kerstin vom Bogenschießclub „Kassai Horseback Archerie School Austria“ waren für die nächste Trainingsphase zuständig.
Noch am Boden haben die Reiter sich und ihre Pferde an Pfeil und Bogen gewöhnt. Wie so häufig war das, was bei Geübten ganz lässig aussieht, für die Neulinge gar nicht so einfach.
Wie nockt man den Pfeil so in die Bogensehne ein, dass man ihn nicht verliert, bevor man ihn abschießt? Wie verhindern, dass die Bogensehne beim Zurückschnellen den Arm des Schützen schmerzhaft trifft? Aber das abenteuer-erprobte Team hat schnell begriffen, wie’s geht und diese Phase ohne größere Blessuren überstanden.
Dann geht’s los: Aufsteigen, Point to Point reiten. Zunächst nur im Schritt, dann im Trab und schließlich im Galopp. Erst ohne Pfeil und Bogen, dann mit.
Alle trafen am Ende die Scheiben aus dem Galopp. Die gewissenhafte Vorbereitung und sowie der Fokus auf Rhythmus und Entspannung haben Pferd und Reitern die Sicherheit und Zeit gegeben, sich auf ihr Ziel zu fokussieren
Mehr Mittelalter?
Begleitet wurden die Abenteuer von Florian & Co zwischendurch immer wieder von einem Kamerateam aus Österreich, das gerade eine Serie über die Habsburger produzierte. Gernot Stadler von GS Film begleitete Florians Gruppe mit seinen Kindern und dokumentierte ihre Arbeit im Bezug auf reitende Ritter und ihre Pferde. Auch die Reiter Revue gibt diesem spannenden Projekt im Sommer 2024 Raum.
Teile 1 und 3 unserer kleinen Serie: