Wir haben Doris und Stephan aus Düsseldorf ausgefragt, was unbedingt mit muss, wenn sie für einen Distanzritt packen. Die beiden sind seit Jahren mit ihren Arabern auf Ritten in Deutschland unterwegs und haben jede Menge Erfahrungen gesammelt. Bevor wir die Nase in ihr Equipment gesteckt haben, ging Doris mit den beiden Arabern und Quittpad Bloq-Redakteurin Eva ins Gelände. Die war schwer beeindruckt von der Gehfreude der beiden Pferde – die sind nämlich schon 19 und 26 Jahre alt. In Sachen Pferdepflege und reiterlicher Umsicht haben Doris und Stephan definitiv Vieles sehr richtig gemacht.
Nach dem Ritt ab in die Sattelkammer. So vollgepackt ist die gar nicht. Doris klärt auf, dass neben dem Tränken Decken das Allerwichtigste beim Distanzreiten sind – soviele, dass die meisten zuhause in einem eigenen Schrank lagern.
„Warmhalten“ ist oberstes Gebot
Decken sind wichtig, weil ein naßgeschwitztes Pferd schnell steife Muskeln bekommen und sich erkälten kann. Je nach Tagestemperatur kommen deshalb auch mal zwei Abschwitzdecken übereinander in der Pause aufs Pferd. Beim folgenden Stopp vielleicht auch, deshalb ist wichtig, genügend trockene Decken dabei zu haben. Pro Pferd sind sechs Fleecedecken kein Luxus. Achtung: Manchmal benötigt ein Pferd auch bei hohen Temperaturen eine LEICHTE Decke, die es bei Wind vor zu viel Verdunstungskälte schützt.
Distanzreiten ist ein Allwetter-Open-Air-Sport, deshalb müssen auch Regendecken mit. Weil die beim Ablegen, zum Beispiel für den VET-Check, gerne von außen und innen klatschnaß werden, sind vier Regendecken nicht schlecht. Schließlich soll es das Pferd auch auf der Rückreise noch angenehm warm haben können.
Zwei bis drei Nierendecken zum Wechseln gehören auch ins Gepäck, zumal sie bei manchen Ritten Pflicht sind. Und nicht zu vergessen die Fliegendecken. Davon braucht man aber nur eine pro Pferd – außer die Pferde machen sich im Paddock einen Spaß daraus, sie zu zerfetzen.
Auch Satteldecken sind Decken
QUITTPAD® Sattelunterlagen trocknen wirklich schnell – innerhalb von 20 Minuten klappt das jedoch nicht bei jedem Wetter. Ein sensibler Pferderücken freut sich aber über eine trockene Sattelunterlage nach der großen Pause. Also: Mindestens zwei Satteldecken einpacken. Doris und Stephan nutzen QUITTPAD® Distanz und Allround Satteldecken unter ihren Sätteln.
GPS-Tracker und Walkie Talkies
Sollten sich die Wege von Pferd und Reiter unfreiwillig trennen, ist es enorm hilfreich, wenn am Pferd abstreifsicher ein GPS-Tracker befestigt ist. Die gibt es mit unterschiedlich vielen Funktionen für den Reitsport, manchmal preiswerter auch im Hundezubehör. Warum am Pferd befestigen und nicht am Reiter? Wenn die beiden nicht völlig vom Weg abgekommen sind, liegt der Reiter auf der Route und wird von anderen Teilnehmern gefunden. Das Pferd dagegen läuft unter Umständen panisch querbeet davon.
Für den Fall, dass die Wege von Reiter und Trosser zu weit auseinandergehen, letzterer zum Beispiel einen Trosspunkt verpasst hat, haben sich einfache Walkie Talkies als nützlich erwiesen. Am besten zum Anklippen, weil Reiter wie Trosser nicht immer eine Hand freihaben. Auch wenn heute fast jeder auch ein Smartphone dabei hat – Handyempfang ist nicht flächendeckend sichergestellt. À popos verpassen- Eine dringende Empfehlung von Doris und Stephan ist: Kartenlesen üben, Reiter und Trosser. Und ihre Lesebrillen dabei haben, oder die Ersatz-Kontaktlinsen…
Notfallapotheke und Fliegenspray
Ein heikles Thema sind zum Beispiel Desinfektionsmittel, Ekzemerpflege oder sogar Fliegenspray. Wegen der strengen Bestimmungen zu Doping und unerlaubter Medikation kann man sich mit gutgemeinter Versorgung und der Gabe homöopathischer Mittel schon eine Disqualifikation einhandeln. Wer zum Beispiel mit Blau- oder Aluspray desinfizieren möchte, sollte deshalb vorher den Tierzt fragen.
Ausführliche Informationen zu Anti-Doping und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR) sind auf der Webseite pferd-aktuell.de der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zu finden. Da unter Umständen auch Karenzzeiten einzuhalten sind, ist es wichtig, sich frühzeitig vor dem geplanten Start zu informieren. Und mit dem eigenen Tierarzt abzustimmen, sollten einige Mittel und Medikamente fortlaufend verabreicht werden.
Aufgepasst deshalb auch beim Füttern. So enthalten manche Futter Öle oder Kräuter, die in bestimmter Konzentration verboten sind und eine Karenzzeit erfordern. Riskant ist deshalb, kurzfristig unbekanntes Futter zu geben. Und nix von Fremden nehmen …
Wasser marsch!
Um zu jeder Pause genügend Wasser zum Abkühlen und Tränken bereit halten zu können, benötigt das Versorgungsteam jede Menge robuste Eimer und die Lieblingssschüssel zum Tränken. Nicht jedes Pferd akzeptiert sein Trinkwasser aus einem x-beliebigen Eimer! Die Trosser erwarten ihre Starter mit strategisch platzierten Wasserbehältern, die der Reiter gut greifen können sollte – bewährt haben sich dafür zum Beispiel sehr gut gereinigte Weichspülerflaschen mit großen Griffen.
Fazit: Ich packe mein Auto…noch nicht – weil ich erstmal ein größeres organisieren muss. Um optimal vorbereitet auf einen Distanzritt zu gehen, benötigt man doch ziemlich viel Equipment. Nicht alles davon muss sich aber jeder sofort kaufen. Zusätzliche Decken zum Beispiel lassen sich bestimmt zunächst auch bei den Reiterfreunden für ein Wettkampfwochenende ausleihen. Für Walkie Talkies sind die Motorradfahrer im Bekanntenkreis eine gute Adresse.